
In seinem heute veröffentlichten Umweltgutachten 2020 bezieht der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) Stellung zum Status Quo der Kreislaufwirtschaft in Deutschland und der EU. Die Experten analysieren Schlüsselfaktoren für eine ökologisch sinnvolle Ausgestaltung von Kreislaufwirtschaftsmaßnahmen und geben konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik.
Der SRU kritisiert: "In der Praxis hat sich eine kreislauforientierte Abfallwirtschaft etabliert [...] Dabei wird insbesondere die letzte Lebensphase eines Produktes berücksichtigt, nicht aber der gesamte Lebenyzyklus von Produkten und die Verringerung der materiellen Stoffströme."
Diese Instrumente waren aus Sicht des Rats bisher nicht in der Lage eine echte Kreislaufwirtschaft in Deutschland zu etablieren. Dazu bedarf es laut SRU konkreter Handlungsansätze, wozu die Erweiterung der Abfallhierachie um die generelle Verringerung von Stoffströmen und eine kreislaufwirtschaftsfähige Gestaltung von Produkten zählen. Ebenso werden die Internalisierung von Umweltkosten der Primärrohstoffe, eine erweiterte Herstellerverantwortung und die Messung von Recyclingquoten nach Qualitäts-, anstatt nur Quantitätsstandards genannt.
Das Paper fasst zusammen: "Sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene sollte das Ziel, die gesellschaftlichen Stoffströme zu verringern, in politischen Strategien und Programmen verankert werden. Die Bundesregierung sollte konkrete, quantitative Ziele für spezifische Rohstoffe entwickeln."
Finden sie das ganze Gutachten hier. (Quelle: SRU, https://www.umweltrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/01_Umweltgutachten/2016_2020/2020_Umweltgutachten_Entschlossene_Umweltpolitik.html)